Hier sitze ich und sehe ein letztes Mal die beeindruckenden Felsen der Ḥajar-Berge, während ich meine Reise durch das Sultanat Oman beende. Es war eine Erfahrung, die mich nachhaltig prägte. Die wunderschönen Landschaften waren nicht alles, auch die unerwartete Ruhe und die Authentizität dieses Landes hinterliessen einen bleibenden Eindruck. In diesem Blogbeitrag möchte ich von diesem faszinierenden Land berichten, von meinen Erfahrungen, den Begegnungen und den Orten, die meine Reise ausgemacht haben.
Kaum war ich in Muscat, der Hauptstadt, angekommen, bemerkte ich sofort, dass der Oman ganz anders ist, als man es sich oft von der Golfregion vorstellt. Die Stadt befindet sich an einer Küste, die von tiefblauem Wasser und schroffen Felsen umgeben ist. Der Blick über die Bucht bei einem Spaziergang war ein schöner Anfang für mich. Während ich durch die Altstadt schlenderte, entdeckte ich die pulsierende Atmosphäre eines traditionellen Souks: Perlenschmuck, handgefertigte Silberwaren, Muskatnüsse und Datteln. Der bekannte Mutrah Souk versprühte unzählige Düfte und pulsierte vor Leben. Ein weiterer unvergesslicher Moment war der Besuch der beeindruckenden Sultan-Qaboos-Moschee, deren Architektur und Innenraum mich wirklich fesselten. Riesige Kronleuchter, Teppiche, die Geschichten erzählen, und mir wurde klar, dass in Oman moderne Baukunst und traditionelle Spiritualität wunderbar harmonieren.
Im Anschluss an meinen Stadtbesuch zog es mich ich ins Landesinnere zu der Ḥajar-Bergkette im Nordosten des Landes. Der Blick vom Jebel Shams, dem höchsten Berg des Omans, war ebenfalls atemberaubend. Der Sonnenuntergang über dem Abgrund und das Lichtspiel auf den Felsen, war als wäre man klein im Vergleich zu dieser riesigen Welt. Für mich waren Stadt und Bergwelt wie zwei ganz verschiedene Welten.
Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war meine Nacht in der Wahiba Sands Wüste. Die goldenen Dünen beim Sonnenuntergang, das Grillenzirpen und die klare Luft ohne Lichtverschmutzung waren einfach traumhaft. Am Lagerfeuer hörte ich den Beduinen zu, wie sie von Tradition und dem Wandel sprachen. Der grenzenlose Sternenhimmel über mir war unbeschreiblich schön und versetze mich in Staunen.
Die Lebendigkeit der Traditionen im Oman hat mich geprägt. In den kleinen Dörfern traf ich Menschen, die stolz ihre Tracht präsentierten und gleichzeitig modern gekleidet waren. Ein Besuch im Bait al Zubair Museum in Muscat hat mich mit auf eine Reise in die Geschichte des Omans, dem ältesten unabhängigen arabischen Staatsgebilde, genommen.
Auf meinem letzten Abschnitt der Reise ging es zurück ans Meer. Ich besuchte Küstenorte wie Sur mit seinen Holzschiffen und reiste in den Norden zur Halbinsel Musandam, wo ich von fjordartigen Formationen empfangen wurde. Am Strand bestaunte ich in den Horizont, der im letzten Licht des Tages erstrahlte. Bei einkehrender Dunkelheit beobachtete ich anschliessend, wie Meeresschildkröten still ihre Nester bauten. Mit einer inneren Ruhe schaute ich in die Dunkelheit und dachte über meine Reise nach. Es waren nicht nur die Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Erfahrungen und Begegnungen, die diese Reise durch den Oman so aussergewöhnlich gemacht haben.
Rückblickend wurde mir durch diese Oman-Reise klar, dass die wahre Schönheit eines Landes im harmonischen Zusammenspiel von Natur, Kultur, Geschichte und den Menschen liegt. Der Oman ist eine eine Nation, die in ihrem eigenen Rhythmus lebt. Ich kann eine Reise allen empfehlen, die in eine andere Kultur eintauchen wollen und sich von der Vielfältigkeit des Omans überzeugen wollen.