Die französische Loire ist bekannt für ihre wunderschönen Schlösser. Insgesamt befinden sich dort hunderte kleiner Ferienresidenzen, Lustschlösser und Anwesen der früheren Königsfamilien. 18 Schlösser sind preisgekrönt und 3 der Monumente wurden zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Mit rund 39 151 Quadratkilometern ist das Gebiet rund um die Loire und ihre zahlreichen Zuflüsse die viertgrösste Region Frankreichs.
Die Auswahl an möglichen Ausflugszielen ist riesig. Doch welche Schlösser sind wirklich sehenswert? Und wodurch stechen sie heraus? Wir haben für Sie die vier schönsten Schlossgärten der Region in Erfahrung gebracht. So können Sie auf Ihrer Reise nicht nur in der historischen Vergangenheit des Adels schnuppern, sondern auch ganz viel Zeit draussen in der Sonne verbringen und die malerischen Gärten geniessen.
Die Gärten des Château de Villandry sind etwas ganz Besonderes. Sie sind auf drei verschiedenen Ebenen angelegt. Auf der ersten Ebene finden Sie den wunderschönen Sonnengarten. Auf der zweiten Ebene befindet sich der Ziergarten, auch Garten der Liebe genannt. Er ist in zahlreichen Quadraten angelegt, die die verschiedenen Facetten der Liebe symbolisieren. Auf der dritten Ebene, etwas tiefer gelegen als die anderen Gärten, finden Sie den Wassergarten. Die dort gelegenen Wasserbecken speisen die Wassergräben der Anlage. Er ist umrahmt von malerischen Zierbeeten voller farbenfroher Ornamente. Der Gemüsegarten von Villandry ist das Herz der Anlage. Er wurde nach dem Vorbild eines Klostergartens konstruiert, der besonders durch seine Schönheit und geometrische Ordnung ins Auge sticht. Wenn Sie auf der Suche nach einem vielfältigen und besonderen Schlossgarten sind, dann sind Sie hier genau richtig. Für Gartenliebhaber ist die Anlage des Château de Villandry ein absolutes Muss!
Das prächtige Schloss aus dem 15. Jahrhundert ist für Besucher gar nicht mehr geöffnet. Es wurde zu einem Hotel umgebaut und ist nun exklusiv den Gästen vorbehalten. Die Gärten jedoch sind für Besucher zugänglich und verstecken ein ganz besonderes Highlight: den Tomatengarten. Hier hat der Besitzer in seinem Conservatoire de la Tomate rund 630 Tomatensorten angebaut. Auf Ihrem Weg zum Garten können Sie an der Bar einen frisch gepressten Tomatensaft geniessen oder im Garten zu Mittag essen. Alle Gerichte werden mit Zutaten aus dem eigenen Anbau zubereitet. Auf den 17 Kilometern Waldwegen können Sie nach dem Mittagessen einen kleinen Spaziergang machen und die Gegend erkunden. In den Gärten befinden sich ausserdem ein historisches Windrad und ein Dahliengarten.
Das Château de Chenonceau ist ein absoluter Publikumsmagnet. Und das ist nicht ganz unbegründet. Das Hauptgebäude ist von Wasser umgeben und die zugehörige Galerie wurde als Brücke entworfen, die die Menschen über den Fluss führt. Das Schloss wird auch liebevoll das Schloss der Frauen genannt, weil sein Schicksal in der Geschichte immer wieder durch die Entscheidungen bedeutender Frauen bestimmt wurde. Dies spiegelt sich auch in der Gartenanlage wider. Die beiden Renaissance Gärten sind im italienischen Stil angelegt und nach zwei Frauen benannt, die während Ihrer Lebzeiten grossen Einfluss auf die damaligen Schlossherren hatten: Katharina von Medici und Dianes de Poitiers.
Die Garten- und Parkanlagen sind riesig und laden zu einem Spaziergang ein. Um das Anwesen vor Überflutungen zu schützen, wurden mehrere Terrassen gebaut. Sie werden jedes Jahr von der schlosseigenen Gärtnerei neu bepflanzt. Dafür werden im Schnitt 60.000 bis 64.000 neue Pflanzen benötigt. Bei Ihrer Tour durch die Gärten werden Sie ausserdem die frühere Kanzlei und deren Bootsanlegestelle, ein Rondell mit Wasserfontäne und den 70 Hektar grossen Park entdecken. Ein besonderes Highlight ist der Irrgarten im östlichen Teil des Parks. Er wurde einst von Katharina von Medici entworfen und besteht aus über 2000 Eiben.
Auch das Château de Chambord gehört mit fast 800.000 Besuchern jedes Jahr zu den grössten Touristenattraktionen der Loire Region. Sie sollten sich also auf längere Wartezeiten einstellen. Die Tickets können leider nur vor Ort gekauft werden, deshalb empfehlen wir Ihnen morgens schon kurz vor Beginn der Öffnungszeiten, um 9 Uhr vor Ort zu sein. So ersparen Sie sich nicht nur das Warten, sondern können das Château und seine französischen Gärten noch möglichst ungestört erkunden. Das Schloss wurde von François dem Ersten als Jagddomizil in Auftrag gegeben und wurde schnell zu einem der grössten und teuersten Bauprojekte des Landes. 2019 feiert das Château de Chambord seinen 500sten Geburtstag. Dieses Fest sollten Sie auf keinen Fall verpassen! Die Gärten des Schlosses wurden in der Zwischenkriegszeit zerstört und 2017 nach jahrelanger Rekonstruktion wiedereröffnet. Dafür wurden insgesamt 600 Bäume, 800 Sträucher, 200 Rosenstöcke und 15 250 Pflanzen neu gepflanzt. Die Anlage besteht aus zwei Zierparterres, die durch unzählige Blütenkirschen miteinander verbunden werden. Sie ist so riesig, dass sie eine ähnliche Hektarfläche umfasst wie die 20 Arrondissements der Stadt Paris. Damit ist der Garten des Château de Chambord der grösste Park Europas. Wenn Sie gerne den ganzen Park erkunden möchten, gibt es ganz verschiedene Fortbewegungsmöglichkeiten: mit Pferd, Fahrrad, Kutsche, Geländewagen oder auch zu Fuss.