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Kurioses aus Sevilla

Geschrieben von Viktoria | 17. Juni 2020

Wollten Sie schon immer einmal eine Reise zu der Geburtsstätte des Flamencos unternehmen? Die Hauptstadt Andalusiens – Sevilla – verkörpert die spanische Lebensart wie keine andere Stadt auf dieser Welt. Mit ihren Kirchen, dem Königspalast, Flamenco tanzenden Schönheiten und unzähligen Tapas-Bars, hat dieses Reiseziel an sich schon genug zu bieten. Doch die geschichtsträchtige Stadt ist auch reich an merkwürdigen Traditionen und kuriosen Fakten. Ein paar davon haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Interessante Kuriositäten aus Sevilla

Das Tapas Ritual

Die kleinen Appetithäppchen, die sich hervorragend mit einem Glas vollmundigen Rotwein kombinieren lassen, gehören zum Leben in Sevilla einfach dazu. Viele besuchen die typischen Bars fast an jedem Wochentag und lassen bei Oliven, iberischem Schinken und Wein oder Bier den Abend ausklingen. Freunde und Bekannte werden lautstark begrüsst und verabschiedet. Es ist auch nicht selten, dass die Einheimischen den Abend in drei, vier oder fünf unterschiedlichen Bars verbringen – überall trifft Mann und Frau auf neue Bekannte zum Schwatzen und Lachen. Zur grossen Überraschung von Mitteleuropäern ist dieses Ritual oft jedoch nur die Vorbereitung auf das üppige Abendessen, was an einem Freitag auch gerne mal um Mitternacht zu sich genommen wird.

Achtung Autofahrer!

Wer sich in die Hauptstadt Andalusiens mit dem Auto wagt, sollte ein erfahrener Fahrer sein. Denn im Kreisverkehr kann es schon mal vorkommen, dass aus vier offiziellen Spuren fünf gemacht werden. Natürlich nicht offiziell oder mit Genehmigung der Polizei, sondern dank der unkomplizierten spanischen Autofahrer, die darin überhaupt kein Problem sehen.

Die Mauren und ihre Hinterlassenschaften

Schon 712 nach Christus wurde Sevilla von den Mauren erobert. Die arabischen Einflüsse sind auch noch heute vorzufinden. So ist so manche Kirche auf den Grundmauern von einer Moschee erbaut worden. Das berühmteste Beispiel ist wohl der Glockenturm im Stadtzentrum, der ursprünglich ein Minarett war.

Tränen aus Honig

Einst schuf ein Künstler in Sevilla eine Skulptur, die Christus darstellen sollte. Doch durch ein Versehen waren die Beine falsch herum angebracht worden. Diese Tatsache frustrierte den Künstler so sehr, dass er sich kurz darauf das Leben nahm. Nun wurde die Figur auf sein Grab gestellt und die Jahre vergingen, bis einst die Leute bemerkten, dass die Figur weinte – Tränen aus Honig. Ein Wunder war geschehen und sogar der Vatikan wurde über das Phänomen informiert. Seit jeher sammeln die Einwohner am ersten November die Honigtränen ein. Und das auch, obwohl bereits seit Langem bekannt ist, dass sich ein Bienenvolk im Hohlraum der Skulptur angesiedelt hat.

Einer der wichtigsten Feiertage des Jahres – der Karfreitag

Die Karfreitagstradition in Sevilla ist weltweit bekannt. Wer hat noch nicht die Paraden von verhüllten Menschen in Magazinen oder im Fernsehen gesehen? Die Verhüllung der Gläubigen soll ihre Scham und die Last der Sünde ausdrücken. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es vielleicht schon, dennoch ist die Osterwoche eine der wichtigsten Feierlichkeiten in Sevilla und eignet sich wunderbar für eine spannende, wenn auch kuriose, Kulturreise.

Die Gebeine von Christoph Kolumbus

In Sevillas Kathedrale kann seit 1902 das Grab von Christoph Kolumbus besucht werden. Man sagt seine Gebeine sollen im Original hier liegen. Eine Behauptung, die natürlich nur schwer nachgewiesen werden kann. Deswegen wird der transatlantische Streit über die wahren Überbleibsel des Helden wohl für immer zwischen der Hauptstadt der Dominikanischen Republik und Sevilla bestehen bleiben.

Eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres: Der Stierkampf

In Sevilla wird nach wie vor zwischen März und April der Stierkampf zelebriert. Er ist aus den Köpfen der Bewohner einfach nicht wegzudenken, auch wenn es den einen oder anderen Reisenden sicherlich schon ordentlich schockiert hat. Die Stierkämpfer (Matadores genannt) reizen einen Stier, indem sie grosse Tücher vor sich herschwenken. Am Ende wird das Tier mit einer geschmückten Lanze getötet. Dieses kulturelle Ereignis ist wirklich nur etwas für hartgesottene Besucher.

Die Hauptstadt Andalusiens ist voll von Kuriositäten und interessanten Ereignissen. Glaube, Tradition, Geschichte und Religion vermischen sich hier zu einem einzigartigen kulturellen Kaleidoskop. Egal, ob Sie sich eher für Kirchen und Kathedralen oder kulinarische Feinheiten interessieren, auf einer Reise nach Sevilla werden Sie garantiert nicht enttäuscht werden.