Marokko ist ein afrikanisches Land, das stark von seiner Hauptreligion, dem Islam, geprägt wurde. Obwohl es sich durch den Tourismus mittlerweile an die westlichen Normen angepasst hat, werden Sie auf Ihrer Reise zahlreiche religiöse Berührungspunkte erleben. Lassen Sie sich auf die Kultur, die Religion und die Traditionen Marokkos ein und erleben Sie ein Märchen von Tausend und einer Nacht.
Wenn Sie durch die Strassen von Marrakesch, Fès oder Tanger schlendern, dann werden Sie fünfmal am Tag die Moschee hören, in der zum Gebet gerufen wird. Auch die religiösen Feiertage des Landes unterscheiden sich deutlich von der Schweiz. In Marokko ist der offizielle Ruhetag nicht der Sonntag, wie wir es kennen, sondern der Freitag. Das Festtagesessen ist Couscous mit sieben verschiedenen Gemüsesorten. Es wird, dem Brauch entsprechend, in einer grossen Gemeinschaft verspeist. Zum Beispiel am Mittagstisch der Grossfamilie, nachdem morgens die Moschee besucht wurde.
Das Traditionsbewusstsein und die religiöse Kultur der Einwohner spiegelt sich auch in deren Kleidung wider. Während die Männer lange Gewänder, die sogenannten Djellabas tragen, werden Sie viele Frauen mit Kopftüchern und Schleiern antreffen. Djellabas kennen Sie vielleicht bereits aus anderen nordafrikanischen Ländern. Die Gewänder haben eine spitze Kapuze und weite Ärmel und werden aus Berberwurzeln hergestellt.
Genauso spannend und extravagant ist die traditionelle Musik Marokkos. In den Gemeinden im Süden des Landes wird Mahun gehört und vorgetragen. Die Musikrichtung wurde von Handwerkern erfunden und ist einer Art gesungenes Gedicht. Hören Sie doch mal rein? Das ist die perfekte Möglichkeit, sich auf Ihre Marokko Reise einzustimmen.
Bei einer Marokko Reise im Frühling werden Sie Zeuge einer der wichtigsten muslimischen Traditionen: dem Ramadan. Der Fastenmonat liegt meist zwischen April und Mai und dient dazu, dass die gläubigen Muslime der ersten Offenbarung gedenken. Während des Ramadans darf vor Sonnenuntergang weder gegessen noch getrunken werden. Wenn Sie Marokko während der Fastenzeit besuchen, müssen Sie zwar mit einigen kleinen Einschränkungen rechnen, erleben aber auch ein Fest der Extraklasse. In Restaurants ist der Service oft etwas langsamer und viele Geschäfte ändern ihre Öffnungszeiten. Am Abend erleben Sie dafür aber eine kulinarische Explosion. Überall werden Essensstände aufgebaut und es wird gemeinsam gefeiert. Tagsüber ist es wichtig, den gläubigen Muslimen Respekt entgegenzubringen. Es wird nur ungern gesehen, dass Sie tagsüber in der Öffentlichkeit essen.
Der Ramadan endet traditionell mit dem Fasten-brechen-Fest. Es wird auf Arabisch Eid al-Fitr genannt und mit Datteln, Honigkuchen und Linsensuppe gefeiert. In den folgenden fünf Tagen sollten Sie darauf vorbereitet sein, dass viele Geschäfte geschlossen haben und das Leben in Marokko still steht.
Auch im Sommer gibt es zahlreiche spannende Festlichkeiten, bei denen die Bräuche und Traditionen Marokkos gefeiert werden. Im August wird zum Beispiel das wichtigste Fest des Islams gefeiert: das Opferfest. Vier Tage lang wird dem islamischen Propheten Ibrahim gedacht. Dieser sollte ursprünglich seinen eigenen Sohn opfern, um eine göttliche Probe zu bestehen. Obwohl er letztendlich dazu bereit war, sah Allah von der Strafe ab. Als Dank dafür opferte Ibrahim ihm einen Widder. Dementsprechend werden auch heute noch beim Opferfest Tiere geopfert. In den meisten Fällen sind es Ziegen oder Schafe.
Im Herbst finden zwei wichtige religiöse Ereignisse statt, die Sie auf Ihrer Marokko Reise nicht verpassen sollten. Beim Dattelfest in der Region Erfoud wird bei gemeinsamen Festlichkeiten die Ernte zelebriert. Zu diesem Fest kommen Menschen aus ganz Südmarokko zusammen, um gemeinsam zu tanzen und zu singen. Es wird sogar die Miss Dattel der Region gekürt.
Ähnlich kurios ist der Hochzeitsmarkt, der traditionell im September stattfindet. In der Stadt Imilchil finden sich Paare des Stammes Haddidou. Die Männer werden von den Frauen ausgewählt und geheiratet wird direkt vor Ort.
Wer im Winter nach Marokko reist, wird dem Weihnachtstrubel in der Schweiz schnell entkommen. Es gibt weder Weihnachtsbäume noch Weihnachtsmärkte oder Weihnachtsmänner. In Marokko wird im April Achoura gefeiert, ein Fest, dass die Kinder vor Ort erleben wie wir Weihnachten. Im Februar wird das Mandelblütenfest gefeiert. Die Ammeln feiern den Beginn der Blüte, der eine ertragreiche Ernte versprechen soll.
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